Leben in Swasiland

So nun bin ich also schon 12 Tage in Swasiland. Entschuldigt etwaige Rechtschreibfehler, but I don’t give a fuck. Das Wort das hier wahrsceinlich am meisten benutzt wird: Fuck.

„What the fuck?“ „Fucking hot outside“ „I hate this fucking rain“ „awww fuck“.

Nun eine kleine Einführung in meine Orientationswoche.

Der Campus ist riesig und die Leute sind super. Sie kommen u.A. aus Venezuela, USA, Niederlande, Botswana, Uganda, Bangladesh, Simbabwe, UK, Whales etc.

Lektion 1: Fächerwahl.

Ich werde Music, English A2 und Psychology als Higher Level nehmen und Environmental Systems, Maths Standards und German Self-Taught als Standard Level. Weitere interessante Fächer währen: Theater, Business and Managment, Economics und Anthropology.

Lektion 2: Cubical.

Dein eigener Raum heisst Cubical. 2x3m vil. auch größer und mehr oder weniger gut eingerichtet. Ich hatte im Gegensatz zu den meisten sogar einen Vorhang vor meinem Schrank. Nachdem ich schon alles soweit eingerichtet habe, werden Fotos später hochgeladen, wenn etwas Ordnung in meinen Alltag geraten ist.

Lektion 3: Com-Serve.

Community-Service ist verprflichtend und mehr als lehrreich. An meinem ersten Donnerstag ging ich mit meiner Gruppe aus aller Welt zu unserem individuellen „Einsatzort“. Wir fuhren also gemeinsam zu Swasilands einzigem Jugendgefängnis um es zu renovieren. Nach ein bisschen Einführung in den Alltag eines Insassen ging es dann an die Arbeit. Ich habe mich zum Glaseinsetzen gemeldet. Was ich gelernt habe, neben der Tatsache, dass ich nun weiß wie man Glas einsetzt?

1. Ich habe zuvor nie richtig gearbeitet. Bei 40°C in der prallen Sonne Scheiben zu ersetzen oder Wege zu asphaltieren, das ist arbeit.

2. Jugendknast heißt, alles was gehen kann und noch nicht volljährig ist. Ich traf also sowohl einen 20-Jährigen Vater der mir mit Tränen in den Augen von seinem 2-Jährigen Sohn erzählte als auch ein Kind das ca. 11 Jahre alt war, genau wusste es jedoch keiner.

3. Ich bin weiß. Mir fiel dort zum ersten Mal auf, auf welchem Kontinent ich mich momentan aufhalte. Als einziger Kaukasier wurde also natürlich erstmal über meine Hautfarbe geredet und später dann auch über Fußball und Musik.

Der ganze Tag war sowohl lehrreich als auch schockierend. Ich habe mich am Ende des Tages jedoch gut gefühlt, was den Schweiss und die Flüche wert war.

Lektion 4: Tutor.

Der Tutor kümmert sich um dich als wäre er dein Vater. Ich wurde Ms Sukati zugeteilt. Sie ist sehr warmherzig und locker. Das äußert sich unter anderem darin, dass sie uns bei jedem der 2-mal die Woche anstehenden Treffen Süßigkeiten gibt.Auch hat sie mich gebeten doch nächsten Mittwoch etwas Dubstepmusik mitzubringen, von der sie zuvor noch nie etwas gehört hat.

Lektion 5: Essen

Hier spalten sich die Meinungen. Die einen kriegen keinen Bissen ohne lautes Würgen runter, andere wie ich akzeptieren das essen und freuen sich wenn es schmeckt. Es ist eigentlich auch recht gut. Morgens gibt es „Kaffee“ und Tee sowie Toastbrot und Müsli. Sonntags auch mal Eier und Speck, Montags Pfannkuchen mit Sirup. Mittagessen besteht aus Reis, einer Variation an Fleisch sowie etwas vegetarischem. Abends gibt es dann wieder was warmes sowie Nachtisch.

Lektion 6: Campus

Der Campus ist riesig, man bräuchte anfangs ne Karte. Es gibt sowohl ein riesiges Fußballfeld, als auch einen Tennisplatz und einen Squashplatz. Wer die Schulräume sortiert hat weiß ich nicht und ich wills auch nicht wissen. Es gibt History-Räume im English-Korridor etc. Der Spanischraum hat sogar sien eigenes Häusschen so wies aussieht. Naja.

Lektion 7: Wetter

„Fuck it’s raining like shit, dude“ Sowas hört man hier öfter wenn es regnet. Denn wenn es regnet, dann kriegt man die Härte eines Monsuns zu spüren, so scheint es zumindest verglichen zu den sonst sonnigen und warmen Zeiten die man hier erleben kann. Wenn es warm ist kann man die Beine über dem Bach auf dem Campus baumeln lassen, wenn nicht, dann nicht.

Lektion 8: Internet

Schön wärs. Was ist schlimmer als kein Internet? Swasinet. Eine Seite laden, 2-3 Minuten. Um auf diese Seite zu kommen habe ich insgesamt 20 Minuten gebraucht. Es ist unfassbar. Es ist frustrierend. Es ist Swasiland. Es hat jedoch charakter. Es gibt keinen Platz auf der Welt, wo man besser lernen kann, ruhig zu bleiben… Wahrscheinlich doch. Aber machen wir das beste draus und führen eine gepflegte Unterhaltung während facebook oder google lädt.

Lektion 9: Schoolrules

Nicht School rules. Nein. Kein Sex, Alkohol Zigaretten auf dem Campus, scheint ja noch logisch und nachvollziehbar. Check in um 10:30 jedoch ist eine absolute Zumutung wenn man bedenkt, dass die meisten von uns 17-18 sind.

Lektion 10: Lehrer

Josephine. Der erste Lehrer den ich kennengelernt habe. Meine Güte, ist die konservativ. Aber sehr nett und warmherzig. Dennoch würde ich niemals Streit mit ihr anfangen wollen, da sie mich ohne weiteres ungespitzt in den Boden rammen könnte. Mit einer Hand. Mit einem Mal ausholen. Es gibt allerdings noch weitere Lehrer und die meisten scheinen freundlich und wollen mit dem Vornamen angesprochen werden. Soweit so gut.

Das wars fürs erste, ich entschuldige mich für die späte Berichterstattung. Ich entschuldige mich außerdem für eventuelle Rechtschreibfehler, aber für korrekturen gibt es jetzt keine Zeit und keine Motivation.

Btw. Gleich gehts ab zur Party in Mbabane. Yeehaw.

Alles Liebe und viele Grüße aus dem hoffentlich weiter sonnigen Swasiland.

Letzter Abend

So nun ist es Freitag. Den Tag habe ich damit begonnen auszuschlafen. Meine letzte Mathestunde? Verschlafen. Aber das war nun auch nicht weiter wild. Viel wichtiger war mir dieser letzte Abend zusammen mit meinem engsten Freundeskreis. Wir haben gegrillt, gefeiert, gelacht und mir wurde der schönste nur erdenkliche Abend bereitet. Nun bin ich sowohl um eine wundervolle Collage, 2 CDs und noch einige andere tolle Sachen reicher.

So viele Sachen schießen einem durch den Kopf, wenn man zusammen mit seinen Besten sitzt.

  • „Das ist der letzte Abend, den ich für lange Zeit so erleben werde.“
  • „Wie wird es nur ohne dieses wirre Durcheinander werden?“
  • „Wo verstaue ich die Collage am besten?“
  • „Wo zum Teufel ist denn nun wieder mein Glas hin?“

Der Abend war, ich kann es nicht oft genug sagen, perfekt. Aber ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte:

Listen to the radio

Heute war nicht nur mein letzter Donnerstag, meine letzte Deutschst – und Englischstunde und mein letzter Friseurtermin. Nein, heute hatte ich auch einen Termin bei News89.4 für ein Interview über meinen Aufenthalt in Swasiland. Dieses Interview hat mir nicht nur gezeigt wie so ein Sender funktioniert sondern hoffentlich auch das UWC zumindest im Rhein-Kreis Neuss etwas bekannter gemacht.

Die Letzte Woche

Das hier ist nicht nur meine letzte Woche in Deutschland. Es ist die letzte Woche in der ich meine Familie sehen, mich mit Freunden treffen und lauter banale Dinge machen kann, die wohl in 8 Tagen erstmal der Vergangenheit angehören.

Es ist noch genau eine Woche hin, bis ich von Düsseldorf nach Dubai fliege und dort Sebastian und Sophia treffe um mit ihnen gemeinsam nach Johannesburg zu jetten. Von da an geht es dann per Privatbus mit meinen zukünftigen Mitschülern aus aller Welt nach Mbabane, Swasiland.

Mein Koffer liegt vor mir geöffnet auf dem Boden. Auf ihm türmen sich allerlei Sachen die eigentlich in ihm liegen sollten. Packen ist nicht so meine Stärke…

Da fällt mir ein, dass ich einen Impftermin vergessen habe… Oder nicht? Mist. Noch eine Schwäche: Mein Gedächtnis. Mal sehn was mir diese Woche noch so wichtiges einfällt… Zum Glück liegt noch eine ganze Woche zwischen Jetzt und meinem Abflug. Es gibt noch so viel zu tun..