Bushfire

Freitagabend, Commonroom. Ein Haufen IB3s laufen durch Emhlabeni. Sie alle sind wegen der einen Sache zurück nach Waterford gekommen: Bushfire!.
Bushfire ist ein Festival. Das internationalste und größte Musikfestival Swasilands. Neben Swasis, Südafrikanern und Mosambikern, waren eine Menge deutsche, Niederländer, Franzosen und Amerikaner anzutreffen.
Doch fangen wir ganz am Anfang dieses Wochenendes an, dass vor Offenheit, Kultur, Fremde und Zuhause nur so strotzte.
Zurück zum Commonroom, wo sich unsere Gruppe schon einmal bereit macht loszufahren. Ein paar gingen zum Abendessen runter, ein paar blieben. 1 Stunde später saßen dann alle im Combi, bereit zu einer Jugendherberge zu fahren, die Leas Familie gehört, um dort den Abend langsam angehen zulassen. Die Jugendherberge selbst liegt ca. 30 Minuten von Bushfire entfernt und ist eine Holzhütte mit nicht-isolierten Wänden. Es gibt eine Mikrowelle mit Herdplatten, 3 Räume mit je 4 Betten, ein Badezimmer mit fehlendem, warmen Wasser und ein Wohnzimmer, mit 1 Couch und 2 Sesseln. Nach der Inspektion ging es dann ab zum Bushfire, wo uns die Band „Goldfish“ unter anderem erwartete. Ich werde nicht alles wiederholen was ich erlebt habe, weil es einfach zu viel war, aber wer auch immer nächstes Jahr um diese Zeit frei hat, sollte auf jedenfall kommen. Die Gästeliste besteht zu 35% aus Hippies, 35% aus Teenagern und 30% aus Leuten über 40 die sich anziehen als wären sie 20.
Für 2 Tage dieses enormen Festivals kosten die Tickets nur 30 Euro, und jeder Euro lohnt sich.

Ansonsten ist alles beim alten, im Commonroom brennt Feuer und der Duft von Kakao liegt in der Luft. Es ist Winter.

Sunday

Sonntage in Swasiland, man muss sie einfach lieben. Um 10 Uhr küssten mich die Sonnenstrahlen die durch das Fenster meines neuen Zimmers strahlten. Ich bin umgezogen. Von Bombsquad zu The End. Warum? In Bombsquad findet man keinen Schlaf und mein Zimmer war sowieso schon ziemlich kaputt BEVOR ich es bezog. So habe ich mein Zimmer also nach The End verlegt, wo ich zusammen mit Eli, Salathiel, Sandy und Taps wohne. Wir haben den kleinsten aller Korridore aber wir werden ihn schon zum Strahlen bringen (haben wir uns vorgenommen). Jetzt sitze ich im Gemeinschaftsraum, genieße die Winterwärme und schreibe an meinem Psychologieessay, während ich schon vor Augen habe, wie ich in ein paar Stunden Mathe lernen werde. Rechts von mir sitzt Steven (UK), der aufgeregt den Formel1-Ticker verfolgt und mich für meine Nation und deren Fahrer lobt. Gleichzeitig beschimpft er Vettel und feuert den Bildschirm an, der ihm über Hamiltons Aufholmanöver berichtet. Noch nie hatte ich so viel Spaß an der Formel1 wie heute.

Back At Waterford Kamhlaba

Nun bin ich also zurück in Swasiland, das Land der Freundlichkeit, Verspätungen und schlechten Internetverbindung. Nach einem viel zu langen Flug von Frankfurt nach Jo’burg, mit einem Sitznachbarn, dessen Schnarchgeräusche zum Glück vom austretenden Speichel gedämpft wurden und Filmen die der Unterhaltung die sie versprachen nie gerecht werden können, bin ich also in Jo’burg um ca. 7:30 angekommen. Anders als beim letzten Mal, bin ich alleine in Swasiland aufgekreuzt, weshalb ich mich nach überraschend schneller Passkontrolle und Gepäckausgabe ins die nächste Fastfoodkette pflanzte, um Ausschau nach Waterfordians zu halten. Gefunden wurde danach ich, da ich des Guckens müde war und mich der Lektüre „Exodus“ zuwand, die meine Mutter mir seit 2-3 Jahren aufgedrängt hat.
Der Bus holte uns dann um 14:00Uhr ab, wir fuhren um 15:00Uhr los und blieben gefühlte 80 Minuten an der Grenze hängen, weil der Truckfahrer am Anfang der LKW-Schlange nicht aufzufinden war. Nun sitze ich im Commonroom, bin seit 5 Stunden wieder wach, habe sowohl Frühstück als auch Mittagessen verpasst und lausche dem Regen, der ohne je aufhören zu wollen auf die Dächer Swasilands donnert.
Achja und das Internet ist der letzte…