Midterm Break… Again

Es ist Freitag, 06:30. Ich bin merkwürdiger Weise wach. Nicht ganz so merkwürdig, wenn man bedenkt das heute unser Midterm Break anfängt. Ich habe also grade Salathiel, Agy und weitere Freunde verabschiedet, die schon um 6 Uhr (7 Uhr Swazi-Time) nach Jo’burg aufbrechen. Ich hingegen habe noch was abzuwarten, bis ich dann um ca. 13:00 Uhr in meinen Bus nach Maputo, Mosambik  steigen darf. Bis muss ich noch Psychologie, Englisch und Mathe über mich ergehen lassen. Hätte schlimmer kommen können.
Was ist ansonsten so passiert in letzter Zeit? Am letzten Samstag traten die Biologiekurse so wie der ESS-Kurs zu einem gemeinsamen Outing an. Das bedeutete für uns ESS-Schüler um 6 Uhr Abfahrtbereit sein, um 7 Uhr anfangen Quadrate zu verlegen, Pflanzenvielfalt zu zählen und allerlei komische Abmessungen machen. Das ging dann bei gefühlten 34°C bis 21 Uhr. Dazwischen gab es noch vorträge die keinen wirklich großen Einfluss auf uns müde Geschöpfe mehr hatte. So ermüdend es auch war, es hilft doch zu wissen, dass man endlich mal was in der Praxis getan hat… Und natürlich, dass der Biologie Leistungskurs bis Dienstag den ganzen Kram immer und immer wieder machen musste. Dann nur noch 2 Write-Ups je 12 Seiten am Sonntag schreiben und am Montag abgeben.
Das war so ziemlich die letzte Woche. Nun ist es nur noch früh morgens. Nichts passiert bis auf die Messe die grade von den Leuten aus Zimbabwe in der alten Bibliothek gehalten wird. In der Mensa riecht es nach verbrannten Eiern und Zwiebeln und der Kampus scheint in einer weiteren Wolke festzustecken, die einem jede mögliche Sicht auf Mbabane versperrt.
Es ist Ende Februar.

IB2 – Der Ernst beginnt

Es ist zwar schon gut 2-3 Wochen her, dass ich in Swasiland angekommen bin, doch dennoch fand ich erst jetzt die Zeit auch mal an meinem Blog zu arbeiten.
Mitte Januar flog ich von Düsseldorf aus ab, um weiter nach London zu fliegen, wo ich Jenny (Norwegen) sowie viele neue IB1s treffen würde. Von da aus ging es dann nach Jo’burg weiter, wo ich dann wiederrum nochmehr neue IB1s sowie altbekannte IB2s traf.

Es waren eher weniger IB2s vorhanden, da wir uns noch in der Orientationswoche befanden. Für diese musste man sich bewerben und durfte dann eine Woche früher die Ferien beenden um der Schule dabei zu helfen die Neulinge an die neue Umgebung zu gewöhnen. Als hätte man neue Fische dem schon bewohnten Aquarium hinzugefügt. Die Woche verlief an sich sehr gut, mit vielen Spielen die das Eis brechen sollten.

Nun sind wir in der 3. Woche und die Schularbeit ist ein ständiger Schatten. Es ist heiß und der Pool lockt und ab und zu fallen auch ein paar IB2s auf das Irrlicht dieser Abkühlung rein, doch das wird auch immer seltener.

Ansonsten passiert nichts.

Leeres Hostel

Die IB2s sind nun alle fort, keine Siegeslieder ertönen, mit denen man den Triumph über das IB feiern will. Der einzige Beat schallt vom Gemeinschaftsraum in alle Räume. Dan und Salathiel spielen Tischtennis.

Und dennoch gibt es viel zu berichten. Zum Beispiel Sachen über den Amerikanischen Botschafter.

Er spielt anscheinend eine ziemlich hohe Rolle in Swasiland, zumindest für die Schule. Es gibt soweit ich weiß 3 Diplomatien in Swasiland, dennoch wird immer nur der amerikanische Diplomat zu Events wie der IB2 Abschlussfeier eingeladen. Man sollte doch annehmen, dass das UWC zumindest verschiedene Diplomaten einlädt, was natürlich eine einzigartige Chance wäre ein bisschen vom UWC-Spirit zu zeigen. Nichts da.
Desweiteren ist ja heute Thanksgiving. Der Amerikanische Diplomat muss soviel Einfluss haben, dass er Schüler aus dem Amerikanischen Raum zu sich einladen kann, während der Schulzeit. Zum Mittagessen.
Nichts gegen die Amerikaner, aber der Schulrat sollte da doch irgendwie nein sagen.

Ansonsten ist nichts los, noch ca. eine Woche bis ich wieder daheim bin und Salathiel an Bier gewöhnen werde.

Portfolios, Young Heros und ein neuer Com-Serve

In diesen Tagen zeigt sich erneut wie viel Arbeit das IB doch ist.
Wir haben unser erstes Portfolio angefangen. Ein Portfolio kann man als einen Aufsatz in Mathe beschreiben. Dieser sollte mit graphischer Unterstützung ca. 20 Seiten umfassen… Achja und das ganze dann auch noch bitte in 2 Wochen fertigstellen. Das Thema ist eine bestimmte Matheaufgabe, die man eigentlich in 1-2 Seiten lösen kann, man aber dann doch noch weiter untersuchen muss und mit allen möglichen Behandlungsweisen rumspielen muss.
Dieser Druck wird dann nochmal verstärkt durch Psychologie, wo wir unsere IAs (Internal Assesments) anfangen. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und durften uns eine Studie aussuchen die wir replizieren müssen. In unserem Fall wäre das die von Anderson und Pichert durchgeführte Studie die mit der Schema-Theorie zu tun hat. Es würde zu lange dauern diese hier zu beschreiben darum entschuldige ich mich für meine Faulheit und gebe euch hier den Link zu einer Seite wo im Grunde die Studie zusammengefasst wird (http://www.genreforschung.de/Kapitel/221.htm). Schreckt nicht vor der Länge des Textes zurück, es ist eine recht interessante Untersuchung.
Das wiederum wird durch die Essays in den Schatten gestellt, die ich innerhalb einer Woche zu schreiben habe/hatte.

Dennoch gibt es auch erfreuliche Angelegenheiten, wie zum Beispiel Young Heros. Jorik (Deutschland) führt diese Gruppe die lokale Schulen finanziell Unterstützt zurzeit an und wird mir die Leitung in den kommenden Wochen offiziell überreichen. Das heißt zwar, dass mein ganzer Terminplan etwas enger ausfallen wird, auf der anderen Seite bedeutet es auch, dass ich interessantere Aufgaben haben werde wie zum Beispiel die Besichtigungen der Schulen die wir unterstützen könnten und der Kontakt mit MPs (Members of Parliament/Abgeordnete), die manchmal recht interessante Geschichten aus dem Parlament zu erzählen haben, wenn wir nicht grade wieder zusammen beten müssen.
Sebastian (ebenfalls Deutschland) wird dann nächstes Jahr die finanzielle Organisation von Young Heros übernehmen, ein Amt, dass bisher von Ane (Norwegen) besetzt war.

Ein weiterer Punkt auf der Liste von Dingen über die ich schreiben wollte ist mein neuer Community-Service. Als unsere Examen anfingen musste ich mich nämlich von meinen Kindern denen ich Englisch und Benimmregeln beibrachte verabschieden, weil wir während unseren Examen keinen Community-Service haben und nach unseren Examen ihre folgen.
Deswegen sollte ich mich einem neuen Service zuordnen und habe ganz einfach den gewählt, der sich mit dem schneiden von Videos beschäftigt. Ich hatte zwar am Anfang nicht verstanden, wie das der Gemeinschaft helfen sollte (und erklären konnte es mir auch keiner) aber ich denke, da wir Videos über Waterford drehen werden, dass es mehr zur Werbung Waterfords beitragen soll, was (unter gewissen aber gewiss sehr unwahrscheinlichen Umständen) zu Spendengeldern beitragen könnte. Wobei mir einfällt, dass wir letzte Woche Besuch von der Bosch-Stiftung hatten, die momentan das UWC in Deutschland finanzieren (http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/34470.asp).
Obwohl wir nicht wissen was mit dem Geld das sie höchstwahrscheinlich spenden werden passieren wird, liegt es nahe das es nicht in einen Generator für unser Hostel investiert wird (was besonders während der jetzigen Saison, die für die Stromausfälle bekannt ist, mehr als günstig wäre), sondern in etwas investiert wird, was der Schule mehr Ansehen bringt (wie zum Beispiel eine Anschaffung die genauso unnötig ist wie unsere Squashhalle, die von ca. 3 Leuten auf dem Campus benutzt wird).
Naja auf jedenfall habe ich jetzt einen neuen Com-Serve und ich denke mal, dass dieser auch besorgten Eltern in der Zukunft helfen wird, die ihre Schützlinge nicht einfach so ins wilde Afrika weggeben möchten, ohne zu wissen wie es hier denn überhaupt so aussieht.

„Wait, this was IB1?“

Noch etwas mehr als 3 Wochen und das erste IB Jahr für mich ist vorbei. Rückblickend fragt man sich immer, wo die Tage geblieben sind. Uns fällt immer mehr auf, wie das erste Jahr des IB zum Abschied winkt und uns den eine Liste mit Aufgaben in die Hand drückt, die wir für das 2. IB-Jahr machen müssen.
Extended Essay, In einen neuen Raum ziehen, Internal Assesments, Bewerbungen an die Universitäten sowie eine Deadline nach der anderen. Desweiteren sind die IB2s diese und nächste Woche in ihren letzten Examen und verabschieden sich danach, was auch der Abschied von vielen guten Freunden bedeutet. Sie gehen entweder wieder nach Hause, in die USA, England oder in ein anderes von hier weit entferntes Land. Naja, alle bis auf Tirso (Mexiko), der sich irgendwie an Swaziland gewöhnt hat und hier noch ein halbes Jahr in Manzini jobben möchte.
Mittlerweile lernen wir nicht nur unsere zukünftigen deutschen IB1s besser kennen, sondern auch ihre Kameraden, was uns die Ehre bringt ihre Fragen zu beantworten, wenn auch nicht immer pünktlich, denn das IB ist eine Geliebte die ihre Aufmerksamkeit braucht.
Und immer noch werden wir in Traditionen eingeweiht, an die wir vorher nie gedacht haben, wie zum Beispiel die Auktionen der IB2s am Ende des Schuljahres, über die sie all ihren Plunder loswerden, den sie zuvor 2 Jahre lang angesammelt haben. Neben brauchbaren Gegenständen wie hochqualitativen Kühlschränken, Lampen oder Rolladen gibt es dann auch weniger nützliche Gegenstände wie halbe Rückenkratzer, kaputte Stühle oder vielleicht sogar eine Matratze.
Es ist außerdem Zeit für die Room-allocations. Nach jedem Jahr gibt es die Möglichkeit seinen Raum zu verlassen, wenn man nicht zufrieden ist oder einen anderen Raum bevorzugen würde. Das heißt also, dass sobald die IB2s ihre Räume verlassen werden, eine Massenwanderung zu den ausgewählten Räumen stattfinden wird (wenn man sie denn bekommt).
Eine weitere Tradition ist das durchstöbern der Sachen der IB2s die gegangen sind, um zu sehen ob sie etwas zurückgelassen haben was man gebrauchen könnte. Ich habe schon die Raumschlüssel für 3 Räume bekommen, sollte daher also recht erfolgreich in dieser Ostereiersucherei sein.
Letztendlich stellen sich wieder häufiger Universitäten vor, wie zum Beispiel die Universität von Chicago oder Columbia, was einem nicht nur Einblick gewährt in die Universitäten für die man sich interessiert sondern auch in den Prozess der Bewerbung für die Universitäten.
Zum Schluss hier noch den Streich, den Eli und Jenny mir zuletzt gespielt haben.
Eli's erster Streich
128 Pappbecher, bis zum Rand mit Wasser gefüllt, über 70 an den Boden geklebt.

Achja, das wichtigste habe ich ja bisher ausgelassen. Salathiel (Bahamas) begleitet mich nach Deutschland am 3. Dezember und bleibt dort dann für ca. 2 Wochen, in denen wir unter anderem Sophia in Berlin besuchen werden und ihn an gute deutsche Getränke gewöhnen werden. Er sieht dem letzteren zwar noch etwas bange entgegen, aber das wird sich auch noch ändern.

Das wäre soweit alles,
nur noch ein Monat, dann habt ihr mich wieder am Hals,
Leo

Examen und Spirensken

Es ist Zeit fuer die alljaehrlichen Examen von IB1s und Form 4s. Leute konzentrieren sich aufs lernen, Tueren werden abgeschlossen und Buecher, die man nie vorhatte zu lesen, werden doch noch entstaubt. Die Buecherei wird oefter genutzt als der Gemeinschaftsraum und letztendlich ist dieses Gefuehl von Gemeinschaft in der Luft. Dieser Wind der jedem IB1 ins Ohr fluestert: „Du bist nicht allein, ihr sitzt alle in der Sch**sse“. Da fragen wir uns doch alle langsam, was ist nur aus der Zeit geworden, die wir vor ein paar Tagen noch hatten? Sogar jetzt, wo ich diese Zeilen tippe, fuehle ich mich fast schuldig dafuer, dass ich nicht lerne.
Ich habe allerdings einen netten Zeitvertreib gefunden, fuer die Stunden in denen ich einfach nicht lernen kann (/will?). Eli (USA, Jenny (Norwegen) und ich haben einen Prankwar gestartet, wobei ich der einzige in meinem Team bin, das aber mit doppelter Boshaftigkeit gekonnt ausgleichen kann. Fotos werden folgen, sobald dieses Internet sich mal von seinem konstanten Asthmaanfall erholt.

„Schools remain closed“

Der obrige Titel ist auch hier in Swasiland schon seit Wochen in den Zeitungen vertreten. Es fehlen der Regierung noch 15 Millionen Emelangeni (ca. 1.5 Millionen Euro) um die Schulen und das Personal zu bezahlen, da die Schulbildung weitesgehend kostenlos ist.
Das heißt auch, dass ich meinen Com-Serve, in dem ich 9-14-Jährige unterrichte nicht fortführen kann.
Während dieser Zeit, in denen wir eigentlich Schüler betreuen sollten sowie andere Community-Services ausführen hat die Schule dennoch eine sinnvolle Beschäftigung für uns auf dem Hügel gefunden. Anne-Caroline (USA) hatte nämlich Besuch von ihrer Familie und ihre Mutter sowie ein Bruder sind hier geblieben. Die Mutter ist Psychologin auf dem Feld der emotionalen Intelligenz. So haben also wir IB1s immer mal wieder eine Sitzung mit ihr, in der wir nicht nur Einblick in ihre Arbeit gewinnen sondern auch in unsere Ehrlichkeit uns selbst sowie anderen gegenüber. In diesen „Therapiesitzungen“ kommen dann fragen auf wie „Welche Landschaft beschreibt deine Lebenslage grade am besten?“ worauf die meisten Antworten mit einem langen, erschwerlichen Weg mit weitem Ziel zu tun haben (IB?!) oder Fragen wie „Welcher Stein bist du?“ worauf als Antwort nur Schweigen, Kichern sowie entnervtes Stöhnen zu vernehmen sind. Alles in allem macht es jedoch jedem Spass und man kommt auch nicht allzu depressiv aus den Meetings raus.
Desweiteren sind die neuen Volunteers angekommen.
Volunteer [Der/Die]: Person kurz vor Antritt des Universitätsbesuches, die sich entschlossen hat in Waterford ein halbes Jahr zu verbringen. Primäre Objektive dieses Volunteers sind freiwillige Projekte, der Schule aushelfen, vielleicht mal Babysitten bei den Lehrern sowie die Möglichkeit zu nutzen, auf dem Campus Alkohol konsumieren zu können.
Sogar ein deutscher (Josh) ist dabei, dem ich mit ein paar anderen Freunden am Samstagabend ein bisschen von Mbabane gezeigt habe. (Ein bisschen= Der Weg vom Taxi bis zu Phoenix, der örtlichen Kneipe).
Ich verstehe mich sehr gut mit ihm und freue mich schon auf dieses Jahr, auch wenn wir Schüler offiziell nicht zu dem Haus der Volunteers dürfen. Wir werden ja sehen…

Don John

Diese Woche ging es hoch her in Swaziland. Am Mittwoch, der Tag an dem die Busse die Internatsschüler zur Stadt fahren, hatten die Proteste ihren bisherigen Höhepunkt.
Demonstranten wurden mit Tränengas abgewehrt, in der Innenstadt waren Explosionen zu hören (am nächsten Tag war jedoch kein Schaden festzustellen) und der Busfahrer Waterfords (Babe John), der den Bus mit Schülern wieder von der Stadt zur Schule hochfahren sollte tauchte nicht auf. Er wurde verhaftet.
Das alles ging soweit, dass sogar die vom König stark beeinflussten Zeitungen nicht drumrum kamen und letzendlich sogar Fotos von Demonstranten mit Kopfwunden veröffentlichten.
Es hängt mittlerweile überall auf dem Campus eine Nachricht an die Eltern, dass der Bus nach Mbabane, der die Tagesschüler immer runterfährt, dies nun nicht mehr tun wird, die anderen Busse jedoch noch in die anderen größeren Städte fahren werden.
Mittlerweile ist allerdings schon nichts mehr von Protesten zu hören und auch als ich gestern Abend nochmal mit ein paar Leuten in der Stadt war, war in Mbabane selbst nichts als die lauten Frösche zu hören.

Independence Day

Hier bin ich nun also, zurück in Swasiland. Nachdem ich es ja schon lange meinen Blog nicht mehr upgedatet habe, kommt hier auf Nachfrage alles wichtige.
Heute ist „Independence Day“… Die Ironie dadrin, die Unabhängigkeit in einem Land zu feiern, dass von einem absolutistischen Monarchen in den Ruin und Tod getrieben wird, muss ich ja eigentlich nicht noch einmal extra erwähnen. Jedenfalls ist der Independence day einer der wenigen Public Holidays in Swaziland an dem auch wir Waterford Schüler frei bekommen. Alle bis auf die IB1s und Form5s, die in den ersten 2 Wochen ihre Examen für entweder das IB-Diploma oder IGCSE. Ich bin also heute um 10 Uhr aufgestanden, und alles was ich hörte war : „I haven’t slept all night“ oder „I hate IB“. Das werde ich dann wohl in einem Jahr sein.
Was gibt es so neues über Swaziland? Der Deal, dass Südafrika 239 Millionen Euro am 3. August an Swasiland überweisen sollte, wurde noch nicht ausgeführt. . ANgebliche Gründe gibt es viele. Aktivisten sagen, dass Swaziland die Bedingungen vom „Sugardaddy“ wie zum Beispiel ein Multi-Parteien-System nicht erfüllt hat. Der Südafrikanische Tresory Spokesman hingegen sagte, dass der Papierkram noch nicht erfüllt worden war. Wie auch immer, ohne Kredit, der schon von der Afrikanischen Entwicklungs Bank nicht gegeben wurde, geht es Swasiland schlecht.
Heute geht es zudem in die Stadt, da uns von Mr. Nodder (Schulleiter) gesagt wurde, dass in dieser Woche wahrscheinlich mehr Polizisten als Zivilisten in Mbabane sein werden. Grund dafür ist, dass diese Woche um den Unabhängigkeitstag rum mit Protesten gefüllt werden soll.
Das wars fürs erste, Updates folgen bestimmt.

Obdachlos

Rausgeworfen hat man mich und andere Waterfordschüler. Der Grund dafür war eine Konferenz von Archäologen, Anthropologen und anderen Dr.-Titel-Besitzern, die in Mhlabeni und Elangeni in Waterford übernachteten. Dies geschah über Midtermbreak, weshalb jeder Schüler der es sich leisten konnte, sein Hostel verlassen musste und sein Zimmer aufräumen musste. Also nochmal für alle die es wie ich zuerst nicht glauben konnten: Wenn man in der finanziellen Lage ist, in einer Jugendherberge zu übernachten, wurde man vor die Tür gesetzt. . Das alles geschah mit den Worten: „Hier in Waterford bringen wir euch auch bei, selbstständing zu leben, ergo hilft es euch nur wenn ihr über Midtermbreak woanders eine Bleibe sucht„. Vielleicht war das alles kürzer verpackt, aber im Prinzip kam die selbe Nachricht rüber.
Eli, Jorik, Leevi, Ibrahim, Ich und noch ein ganzer Haufen anderer Leute sind dann also zu der Jugendherberge „Legends“ und haben uns da eine schöne Zeit gemacht, bis es dann auf zum Klettertrip ging.
Dieser Trip führte uns nach Bovin, Südafrika. Was gab es besonderes? Ich habe meinen ersten Climb gecleant, ergo: Alle Karabiner rausnehmen und in 15 Meter Abstand zum Boden (über 100 wenn man bedenkt, dass wir in einer Schlucht klettern waren), bei fast vollkommener DUnkelheit auf 2 dünne Seile vertrauen, während man sich vom Hauptseil losbindet. Das alles begleitet vom Wind, der einen so schnell runterbringen will wie nur irgendwie möglich. Wir kamen dann also Samstagabend wieder und konnten immer noch nicht in die Schule rein. Da bot uns Adam( ein Freiwilliger der immer gern mit uns klettern kommt) an, bei ihm zu wohnen. Nicht wirklich bei ihm, da er grade für einen Freund am „Housesitten“ war, also aufpassen das nichts passiert.
Am nächsten morgen sind wir dann per Hitch-hike nach Ezulwini gefahren, mitgenommen von einem freundlichen Swazi und haben von da an einen Kombi nach Mbabane genommen.
Kombi, the/ Ein Kombi ist ein umgebauter Minibus (Typ VW etc.), in dem sich viele verschiedene, einander meist unbekannte, Personen mit gleichem Ziel aufhalten. Der Kombi hält an bestimmten Stationen und berechnet für eine Fahrt ungefähr das 28-fache weniger als jegliches Taxi. Ein Kombi ermöglicht einem die Option neue Freunde zu finden (in meinem Fall der Polizist Joseph) die immer eine Story parat haben und auch erzählen werden (Berufspezifische Information, Religion oder Herkunft sind beliebte Themen). Egal welcher Religion sie angehören, sagen sie Christ um mögliche Diskussionen, Streitgespräche oder böse Blicke zu vermeiden.
That’s about it.