Winter

Winter in Waterford äußert sich wie folgt:
– Emil und Daniel sammeln Feuerholz im Wäldchen, weil wir alles verbrannt haben
– Es ist solange kalt bis du deine Jacke anziehst, und dann sinds auf einmal 20°C
– Emil und Tirso braten Marshmallows über dem Kaminfeuer
– Jorik ergammelt sich Marshmallows und heiße Schokolade
– Roderick sammelt Heizplatten für sein Zimmer (Im moment sind es 3)
– Mr. Reissman hat lange Hosen an
– Laute Schreie im Gemeinschaftsraum weisen daraufhin, dass jemand die Tür nach draußen nicht geschlossen hat
– Emil schmeißt eine der beiden hässlichen, hölzernen Giraffen in den Kamin, weil es kein Feuerholz gibt
– Undichte Fenster werden von den Schülern mit Ducktape abgeklebt
– Pick’n’Pay bietet Schnee aus der Sprühflasche an

Damit wäre eigentlich auch schon alles wichtige gesagt. Achja, meine IB1s stehen jetzt fest. Ich kann es kaum abwarten 😉

Bushfire

Freitagabend, Commonroom. Ein Haufen IB3s laufen durch Emhlabeni. Sie alle sind wegen der einen Sache zurück nach Waterford gekommen: Bushfire!.
Bushfire ist ein Festival. Das internationalste und größte Musikfestival Swasilands. Neben Swasis, Südafrikanern und Mosambikern, waren eine Menge deutsche, Niederländer, Franzosen und Amerikaner anzutreffen.
Doch fangen wir ganz am Anfang dieses Wochenendes an, dass vor Offenheit, Kultur, Fremde und Zuhause nur so strotzte.
Zurück zum Commonroom, wo sich unsere Gruppe schon einmal bereit macht loszufahren. Ein paar gingen zum Abendessen runter, ein paar blieben. 1 Stunde später saßen dann alle im Combi, bereit zu einer Jugendherberge zu fahren, die Leas Familie gehört, um dort den Abend langsam angehen zulassen. Die Jugendherberge selbst liegt ca. 30 Minuten von Bushfire entfernt und ist eine Holzhütte mit nicht-isolierten Wänden. Es gibt eine Mikrowelle mit Herdplatten, 3 Räume mit je 4 Betten, ein Badezimmer mit fehlendem, warmen Wasser und ein Wohnzimmer, mit 1 Couch und 2 Sesseln. Nach der Inspektion ging es dann ab zum Bushfire, wo uns die Band „Goldfish“ unter anderem erwartete. Ich werde nicht alles wiederholen was ich erlebt habe, weil es einfach zu viel war, aber wer auch immer nächstes Jahr um diese Zeit frei hat, sollte auf jedenfall kommen. Die Gästeliste besteht zu 35% aus Hippies, 35% aus Teenagern und 30% aus Leuten über 40 die sich anziehen als wären sie 20.
Für 2 Tage dieses enormen Festivals kosten die Tickets nur 30 Euro, und jeder Euro lohnt sich.

Ansonsten ist alles beim alten, im Commonroom brennt Feuer und der Duft von Kakao liegt in der Luft. Es ist Winter.

Sunday

Sonntage in Swasiland, man muss sie einfach lieben. Um 10 Uhr küssten mich die Sonnenstrahlen die durch das Fenster meines neuen Zimmers strahlten. Ich bin umgezogen. Von Bombsquad zu The End. Warum? In Bombsquad findet man keinen Schlaf und mein Zimmer war sowieso schon ziemlich kaputt BEVOR ich es bezog. So habe ich mein Zimmer also nach The End verlegt, wo ich zusammen mit Eli, Salathiel, Sandy und Taps wohne. Wir haben den kleinsten aller Korridore aber wir werden ihn schon zum Strahlen bringen (haben wir uns vorgenommen). Jetzt sitze ich im Gemeinschaftsraum, genieße die Winterwärme und schreibe an meinem Psychologieessay, während ich schon vor Augen habe, wie ich in ein paar Stunden Mathe lernen werde. Rechts von mir sitzt Steven (UK), der aufgeregt den Formel1-Ticker verfolgt und mich für meine Nation und deren Fahrer lobt. Gleichzeitig beschimpft er Vettel und feuert den Bildschirm an, der ihm über Hamiltons Aufholmanöver berichtet. Noch nie hatte ich so viel Spaß an der Formel1 wie heute.

Back At Waterford Kamhlaba

Nun bin ich also zurück in Swasiland, das Land der Freundlichkeit, Verspätungen und schlechten Internetverbindung. Nach einem viel zu langen Flug von Frankfurt nach Jo’burg, mit einem Sitznachbarn, dessen Schnarchgeräusche zum Glück vom austretenden Speichel gedämpft wurden und Filmen die der Unterhaltung die sie versprachen nie gerecht werden können, bin ich also in Jo’burg um ca. 7:30 angekommen. Anders als beim letzten Mal, bin ich alleine in Swasiland aufgekreuzt, weshalb ich mich nach überraschend schneller Passkontrolle und Gepäckausgabe ins die nächste Fastfoodkette pflanzte, um Ausschau nach Waterfordians zu halten. Gefunden wurde danach ich, da ich des Guckens müde war und mich der Lektüre „Exodus“ zuwand, die meine Mutter mir seit 2-3 Jahren aufgedrängt hat.
Der Bus holte uns dann um 14:00Uhr ab, wir fuhren um 15:00Uhr los und blieben gefühlte 80 Minuten an der Grenze hängen, weil der Truckfahrer am Anfang der LKW-Schlange nicht aufzufinden war. Nun sitze ich im Commonroom, bin seit 5 Stunden wieder wach, habe sowohl Frühstück als auch Mittagessen verpasst und lausche dem Regen, der ohne je aufhören zu wollen auf die Dächer Swasilands donnert.
Achja und das Internet ist der letzte…

Swazi Uprising

Ein Aufstand ist geplant und das nicht zum ersten Mal. Die Frage ist nun, wird es diesesmal wirklich ernst genommen? Die letzten Demonstrationen waren eher erfolgslos, da die Demonstranten nach dem ersten Protest eine 3-Wöchige Pause haben folgen lassen. Diese Pause ist nun vorbei und der Protest der für morgen geplant ist scheint sogar größer zu werden als er geplant war. Schon heute waren an jeder Straßenecke in Mbabane bewaffnete Polizisten, die in 3er-Gruppen ihren 50m²-Bezirk observierten, auf der Suche nach möglichen verfrühten Demonstrationen. Der eigentliche Aufstand soll morgen am 12. April erfolgen und für 3 Tage anhalten.

Der König hat in der SwaziTimes (eine Swasiländische Version der BILD) angekündigt, dass er nicht davor zurückschrecken wird Gewalt anzuwenden, oder eher anwenden zu lassen. Die Polizisten sind auf seiner Seite, da er ihre Gehalts-Checks zurückhält bis die Demonstrationen vorbei sind und vor wenigen Tagen wurde erneut in der SwaziTimes darauf hingewiesen, dass der König für (soweit ich mich erinnern kann) 6 Millionen Rand (600.000 €) Munition gekauft hat.

Hier kommt dann erneut die Frage auf: Wenn Swasiland eines der ärmsten Länder Afrikas wenn nicht sogar der Welt ist und jeden Tag erneut die Bevölkerung unter der extremen Armut leidet, woher nimmt der König das Geld für Munition und Waffen? Nun, die Regierung an sich ist Pleite, aber der König, mit seinen Monopolen in der Swasi-Wirtschaft, sitzt auf geschätzten 20 Billionen US-Dollar. Er gewinnt zudem ungefähr jedes Jahr ca. 6 Millionen US-Dollar.

Heute, während einer relativ spontanen Schulversammlung, hat unser Schulleiter Mr. Nodder uns soweit es in seiner Macht steht über die aktuelle Situation Swasilands aufgeklärt. Da Waterford unter strengster Beobachtung des Königs steht hat er einige Hauptpunkte der Demonstrationen ungefähr wie folgt formuliert: “ Die Demonstranten wollen ein Mehr-Parteiensystem (Der letzte König hat Parteien in Swasiland verboten, da er angeblich wegen eines aktiven Anhängers einer oppositionellen Partei vor Gericht geführt wurde) und eine Neuordnung der Regierung zur Herbeiführung eines Demokratischen Systems“. Übersetzt hieße das dann: „Die Deomonstraten sind den König Leid und wollen, dass er verschwindet“.

Mr. Nodder hat außerdem gesagt, dass er auf verschieden Treffen von Firmen und Schulen erfahren hat, dass es kein Problem darstellen wird wenn man das Land verlassen will. Nach dieser beruhigenden Nachricht hat er dann aber auch verkündet, dass es diese Woche keinen Com-Serve geben wird. Einen Grund dafür hat er nicht genannt aber man kann leicht erschließen, dass es entweder die Angst vor gewaltsamen Protesten sein wird oder der Gedanke von Straßensperren, die sowohl hin- als auch Rückweg beschwerlich bis unmöglich machen werden.

Während dieser äußerst interessanten politischen Lage wird einem jedoch mal wieder klar: Waterford ist eine Blase, die einen von Swasiland weitesgehend abschneidet. Während unten kaum 5km entfernt Polizisten patroullieren checken wir auf unserem Hügel wie es im Sport steht oder wer uns bei Facebook geschrieben hat. Obwohl wir hier in Afrika leben ist es uns oft nicht bewusst. Internet, Fernsehen, 3 Mahlzeiten am Tag, Abends Brot auf den Korridoren.

Überraschung!

Diese vergangene und vergehende Woche war voll mit allerlei Überraschungen.
Aus persönlichen Gründen werde ich nicht an der Südafrikatour wie geplant teilnehmen, sondern stattdessen nach Hause fliegen. Dort erwarten mich Familie, Freunde und 3 Geburtstage, auf die ich mich jetzt schon freue.

Desweiteren wurde ich bei meinem allwöchentlichen Com-Serve mit einem neuen Stück Swasi-Kultur konfrontiert. Man nennt es Religion. Als Sofia und ich aus dem Bus stiegen kamen auch schon unsere 8 Winzlinge, die es zu unterrichten und unterhalten gilt, Stück für Stück angelaufen. Auch Christiane war dabei, die letztes mal nicht in der Schule war, weil sie das Schulgeld wahrscheinlich nicht bezahlen konnte. Unmittelbar nachdem sich unsere Schüler um uns rum versammelt hatten kam ein anderes Mädchen angelaufen, deutete auf eins unserer Mädchen und schrie aus vollster Seele: „DON’T TOUCH HER! SHE’S A DEVIL’S FOLLOWER! DON’T TOUCH HER! YOU WILL BECOME A DEVIL’S FOLLOWER TOO! YOU FOLLOW THE DEVIL!“ Ein für ihr Alter unglaublich brutaler Kampf trat zwischen den beiden Mädels auf, bis wir sie dann von einander getrennt hatten. Auch die anderen Kinder erzählten uns, dass unsere Schülerin dem Teufel folgen würde und wenn wir sie anfassen würde, würden wir selber ein Teufelsanbeter werden. Sofia und ich haben sie dann natürlich sofort beruhigt und das beschuldigte Mädchen vor allen Leuten angefasst, um klarzumachen, dass hier kein Teufel im Spiel sei. Die anderen Kinder waren zwar ruhiger aber dennoch nicht ganz überzeugt. Als wir am Ende der Stunde dann zusammen ein Gedicht aufsagen wollten, haben sie sich geweigert, ihre Hand zu nehmen, in der Angst, dass Dämonen in sie reinfahren würden.
Wie sich später herausstellte hat wahrscheinlich eine Lehrerin das arme Mädchen verflucht, weil sie zu sät zum Unterricht erschienen ist. Tom (Mein SAT/EAP Lehrer und Supervisor bei diesem Com-Serve) teilte mir auch mit, dass Religion und Flüche in der Swasikultur nicht zu unterschätzen seien. Swasis glauben sehr oft und sehr stark an Dämonen, Austreibungen und sonstige Sachen, die für die meisten Mitteleuropäer wohl als Schwachsinn abgestempelt werden. Er sagte allerdings auch, dass es sich hierbei wohl nur um Kindermobbing handelt und das innerhalb von 1-2 Tagen spätestens aufgehört haben wird. Wenn nächste Woche allerdings immernoch an die verlfuchung dieses kleinen Mädchen glaubt, habe ich ihm gesagt, werde ich Kreidepulver über ihren Kopf streuen und etwas europäische Magie vollführen, damit sie zumindest wieder mit den anderen Kindern spielen kann. Ich brauche nur noch ein paar überzeugende Worte, die sich misteriös genug anhören damit die Kinder mir den Kram abkaufen.
Ein andere recht interessante Sache hat sich heute morgen ereignet. Ich bin mit Jorik (meinem 2nd-Year) im Auftrag von Young Heros zu einer ca. 50-Minuten entfernten Schule in der Pampa Swasilands gefahren (Definition von Pampa= 1 Haus pro km²), die wahrscheinlich das nächste Projekt von uns sein wird. Wiedereinmal ist das Problem nicht ausreichendes Wasser. Hier ein Gespräch dass sich so ungefähr zwischen der Gesundheitszuständigen der Schule und unserer Dolmetscherin ereignet hat:
Zuständige: „Ja, wir haben aber jemanden gefragt ob wir den Brunnen anzapfen dürfen und der hats erlaubt. Der ist auch gar nicht soweit weg.“
Dolmetscherin: „Ok klasse, dann gucken wir uns den doch gleich mal an. Wo ist er denn?“
Z: „Sehen sie den Hügel dahinten? So ungefähr auf dem Hügel drauf“
Der Hügel war mindestens 3 km entfernt.
Gott sei Dank sollten wir erstmal den MP dieses Gebiets Swasilands kennenlernen. Ein MP ist der Repräsentant eines bestimmten Gebiets im Parlament. Gesagt getan, er hielt sich nicht weit weg in einer Grundschule auf, wo wir direkt Plätze angeboten bekommen haben. Vor uns, uns musternd und begutachtend saßen ca. 20 Swasis, größtenteils Frauen, die auf die Rede des MPs warteten, der neben mir saß. Er sagte viel in Siswati und am Ende schloßen alle die Augen und beteten. Das war soziemlich alles was ich aus dieser merkwürdigen Begegnung behalten habe. Anschließend nahm er uns mit seinem Truck zum Brunnen, was zwar sehr nett ist, aber folgendes zu Swasiland un Truckfahren Off-Road. NEIN! So oft kann man sich den Kopf gar nicht an der Decke der überdachten ladefläche stoßen, wie ich es getan habe und auch mein Rücken erinnert mich jetzt noch an die Eisenstangen die unnötiger Weise um die Ladefläche rum gebaut waren. So saßen wir mit 8 Leuten hinten auf der Ladefläche, unter uns die „Straße“ die aus nichts anderem als Schlaglöchern bestand, ab und zu gespickt mit erholsamen „ebenen“ Abschnitten. Stark demoliert stiegen wir also 15 Minuten später aus dem Truck aus und siehe da, hier ist die Wasserquelle. Gemeint ist ein Plastikrohr mit einem Durchmesser von ca. 2 cm, dessen potenziellen Inhalt wir durch ein Tal auf einen anderen Hügel transportieren müssen. Es ist nur ein potenzieller Inhalt, weil wir erstmal das Rohr freikriegen müssen, dass der Besitzer aus irgendeinem Grund verstopft hat. Kosten werden auf so ca. 20.000 Rand kommen, was 2.000 Euro sind. Einnahmequelle des Geldes? Der Tuck-Shop von Young Heros, an dem wir Süßigkeiten und Getränke verkaufen sowie die wenigen Spendengelder von großzügigen Gebern. Soviel dazu.
Ansonsten ist heute das Schulkonzert, in dem ich als Schlagzeuger der Jazzband auftrete und viele andere musikalische Exquisitäten auf den Zuhörer warten. Gleich ist letzte Probe, auf auf, ins Gefecht!

AAAAH-rbeit

Mathe, ESS, Psychologie. Ja, das IB-Programm scheint auch Arbeit für mich bereitzuhalten und davon nicht zuwenig. So habe ich morgen einen Mathetest, über alles was wir bisher gemacht haben, für den ich jetzt üben sollte und auch ein English-Essay über Differences in Language mit Bezug auf die Kultur zu nächster Woche Freitag. Wie jeder IB1 finde ich mich dann am Ende des Tages vorm Pooltisch wieder und schaue entweder nur zu oder spiele selbst. Der Poolstick ist malwieder kaputt, weshalb wir Pattafix an die Spitze geklebt haben, der Tischtennisplatte fehlt das Netz (es liegt irgendwo in einer Kiste, Gott weiß warum) und das Internet spielt mit jedem, der es benutzen will.

Es sind nun weniger als 20 Tage bis die Ferien beginnen. In diesen 4 Wochen werde ich mit ein paar Freunden durch das südliche Afrika touren. Der Plan ist, den Bus nach Johannisburg zu nehmen, von da aus nach Capetown zu fliegen, die Küste hoch nach Durban zu fahren, dann nach Maputo zu fliegen und dort dann bleiben bis der Bus von Maputo nach Waterford geht. Die Flüge sollten alle eigentlich recht preiswert sein, wie preiswert müssen wir jetzt noch gucken.

Die Truppe mit der ich reisen werde besteht aus mir, Basti (Mein German Co-Year), Eli (USA), Zaid und Tahmmed (Banghladesh) und noch anderen, die mir grade wegen Schlafmangel nicht einfallen. Unterkünfte sind weitesgehend arrangiert und auch für genügend Enthusiasmus ist auch gesorgt. Das werden also meine ersten mehr doer weniger selbstorganisierten Ferien. Yay! Das wäre soweit alles wichtige

Leo

UWC-Day

Gestern hatten wir auf dem Campus den UWC-Day. Das heißt, dass ca 50 verschiedene Nationen ihre Tänze und Gesänge aufführen und anschließend ihre Landesspeisen präsentieren und verkaufen. Zusätzlich zum guten Essen gabs dann auch noch schön viel Sonne, die man nach 2 Stunden dann aiuch gehörig satt hat. Dies ist vor allem der Fall, wenn man (so wie ich) in Lederhosen und langärmligen Hemd Getränkekästen einen Hügel rauf und runterschleppen muss, Getränke an eine vor Durst strotzende Meute verkaufen und dann auch noch Frikadellen, Bretzeln und Kartoffelsalat für den deutschen Stand verkaufen muss.

So ist es heute still im Commonroom und selbst die hyperaktivsten Sportler schlafen sich in Ruhe aus.

Frikadellen, Bretzeln und Kartoffelsalat

Poofertjes

Mein erstes Braai

Ein Grund, warum ich das Hostelleben so mag, ist das gemeinsame Essen. So hatte ich gestern mein erstes Braai, was eine Art Südafrikanisches Barbecue ist. Wie es dazu kam? Jake (Südafrika) klopfte nachts an meine Tür, was kein Problem darstellte, weil mich dieser herrliche Duft schon geweckt hatte. Wir gingen dann zusammen zu Tofa’s (Südafrika) Raum, wo mich ein haufen roher Speck, ein Sandwichmaker und ein zufrieden Speck knabbernder Tofa erwartete. Ja, ich wurde in die hohe Kunst des Sandwichmakers eingeweiht und die verschiedenen Funktionen, die er haben kann. So dient er nicht nur als Sandwichmaker, sondern auch als Pfanne, Heizplatte oder auch Waffeleisen. Ja und diese Nacht diente er als Grill.

Desweiteren wurde mir beigebracht wie man ein Swasisandwich macht. Hier ein Rezept für alle Zuhause, die gerne etwas Swasi-Kultur in ihrer Küche erleben wollen:

Man braucht: 1 Sandwichmaker, Toastbrot, weitere Lebensmittel (Fleisch, Käse, Gurken o.Ä.)

Wenn man den Sandwichmaker eingestöpselt hat legt man zuerst ne Scheibe Brot hinein, kippt dann alles was essbar und auffindbar ist auf diese Scheibe Brot (in unserem Fall Käse, Chips und Barbecuesauce), schmeißt ne weitere Scheibe Toastbrot obendrauf und startet den Sandwichmaker. Klingt lecker, ist es auch.

Hier übrigens ein Foto meines ersten Braais:

Sportgala

Heute gab es also wiedermal eine Sportgala. Diesesmal ging es um Leichtathletik, ergo Hochsprung, Weitsprung, 100m, 800m, 1200m, 2000m, Kugelstoßen und was weiß ich nicht alles.

Die Teams waren natürlich die 3 Häuser, in die die Schülerschaft eingeteilt ist. Wie mein Haus (Hendersson) oder die anderen beiden Häuser ( Guedes & Stern) abgeschnitten haben weiß ich nicht, da ich die ganze Zeit am Tucksshopstand für Young Heros gestanden hab und fleißig mit den anderen den Athleten Softdrinks und Schokolade angedreht habe.

Das Sportevent endete dann um 14:30 verfrüht wegen plötzlich einsetzendem Monsunregen und Gewitter, welches hier oben (1400m?) extrem gefährlich werden kann. Neben unserem Hauptbusfahrer, der einen Blitzschlag überlebt und weggesteckt hat, hat das Gewitter Swasilands vor ein paar Jahren das Leben eines Schülers genommen. Man sollte also das Wetter nicht unterschätzen.

Also hieß es für uns dann die Getränke wegpacken, wegschleppen und zum Schluss auch noch den Kühlschrank runter zum Elangeni-Hostel schaffen. Und nun sitze ich hier im Commonroom, dem Raum wo sich ein IB1 neben seinem Cubical am meisten aufhält, schreibe meinen Blog, trinke heiße Schokolade und schaue Rory San und Sandy beim Billiardspielen zu. Das Leben kann so schön sein.

Und doch, vergisst man schnell, dass man abgeschottet ist. Zu schnell vergisst oder verdrängt man Japan, Lybien und andere Länder und Probleme. Zum Glück hat jemand den Fernseher repariert, wodurch wir wieder BBC empfangen.

Damit verabschiede ich mich, ich muss meine Poolskills unter Beweis stellen.